TWO SUMMERS IN KOSOVO
Christopher Bobyn, Andrew Lampard | Kosovo 2009 | 114 Min. | OmeU
Noch vor dem Irak und vor Afghanistan bombardierten die USA den Kosovo. Zehn Jahre später ist die ehemalige serbische Provinz immer noch verarmt, ethnisch aufgesplittert und abhängig von der internationalen Gemeinschaft. Two Summers in Kosovo hinterfragt was es heißt, in einem auf ewig eingefrorenen Konflikt zu leben, einem Fegefeuer, das von der restlichen Welt vergessen wurde.
Der Film dokumentiert das Leben der Serben und Albaner im Kosovo sechs Monate vor und sechs Monate nach der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 2008 und stellt uns sechs Kosovo-Albaner und fünf Kosovo-Serben im Jahr 2007 vor. Durch die Lebensgeschichten dieser elf Protagonisten ergründet der Film das abgetrennte Bildungssystem im Kosovo, die tief verwurzelte politische Korruption, die Flüchtlingslager und ethnischen Enklaven, und schließlich, den Aberwitz des „Nationenaufbau“-Regimes der Internationalen Gemeinschaft.
Im Sommer 2008 treffen wir wieder auf die Protagonisten, sechs Monate nachdem die Kosovo-Albaner einseitig ihre Unabhängigkeit von Serbien erklärt hatten. Durch den Schleier des Übergangs erscheinen die Protagonisten, zutiefst erschüttert vom Schrecken der aktuellen Geschehnisse. Ihre Notlage hat sich verschlimmert. Zu wenig hat sich verändert, viel zu wenige Versprechen sind eingehalten worden. Jetzt muss sich jeder Protagonist, egal welcher ethnischen Herkunft, die schreckliche Frage stellen: können sie im Kosovo ohne Hoffnung überleben?