POTO MITAN: HAITIAN WOMEN, PILLARS OF THE GLOBAL ECONOMY
Renée Bergan, Mark Schuller | USA, Haiti 2009 | 50 Min. | OmeU
Poto Mitan erzählt die Lebensgeschichten fünf tapferer Frauenarbeiterinnen in Haiti und verleiht dabei der Weltwirtschaft menschliche Gesichter. Die persönlichen Geschichten zeigen die Gender-Problematik in der neoliberalen Globalisierung und die Auswirkungen auf Haiti auf. Während der Dokumentarfilm tiefe Einsichten in das Leben in Haiti bietet, zeigt die Unterdrückung der Frauen, die Ausbeutung der Arbeit, die Armut und der Widerstand auch, dass dies ein globales Problem darstellt.
Jean-Marie gibt einen detaillierten Einblick in den doppelten Kampf als Frau und Arbeiterin: angestellt in einer Bekleidungsfabrik schuftet sie unter miserablen Verhältnissen, um ihren Kindern die ihr verwehrte Schulausbildung zu ermöglichen. Solange beschreibt wie die gegenwärtige Gewalt in Haiti von einer langanhaltenden Wirtschaftskrise und der inhärenten Instabilität der globalen Bekleidungsindustrie herrührt. Frustriert von männlich dominierten Gewerkschaften, analysiert Frisline, die einer Frauenorganisation beitrat, Haitis Lage in Bezug auf Gender- und Klassenfragen.
Thérèse, die seit dreißig Jahren arbeitet, betont aus einer historischen Perspektive und vergleichenden Analyse heraus den kritischen Zustand des Gesundheitswesens. Hélène, die durch fremde Agrarpolitik von ihrem Land vertrieben wurde, führt eine neue Basiskampagne gegen Gewalt an und ermutigt Frauen zur Selbstverteidigung. Trotz erheblicher Hindernisse in einem armen Land wie Haiti, demonstrieren diese fünf Frauen, dass der Arbeitskampf Veränderungen ermöglicht. Poto Mitan verfolgt dabei das Ziel, Solidarität zu entfachen, um Unrecht in der Weltwirtschaft zu beenden.