2014

LOOKING FOR NORTH KOREANS

LOOKING FOR NORTH KOREANS

Jéro Yun | Südkorea, China, Frankreich 2012 | 61 Min. | OmeU

Nach einer kurzen Phase der Beruhigung, Ende der 1990er bis 2008, flammte der Antagonismus zwischen Nord- und Südkorea wieder auf, womit die Hoffnungen einer Wiedervereinigung verschwanden. Der kalte Krieg zwischen den beiden Staaten wird in intensiver Propaganda ausgedrückt, die die andere Seite diskreditiert, ebenso wie eine Zensurpolitik, die der Bevölkerung des einen Staates verbietet, auf Informationen des anderen Staates zu zugreifen. 

Der südkoreanische Filmemacher Jéro Yun beschließt mit diesen Regeln der Ablehnung und Nichtkommunikation zu brechen. Er begibt sich auf die Suche nach NordkoreanerInnen, die illegal im Nordosten Chinas leben, um sie selbst zu treffen, ohne Filter, und um zu hören, was sie zu sagen haben. Seine Suche führt in nach Shanghai, Tsingtao und Dangdong in China. Während seiner Reise, sein eigenes Leben riskierend und von der chinesischen Polizei bedroht, trifft er nordkoreanische Flüchtlinge, die sich bereit erklären, ihre leidvollen Geschichten zu erzählen.

In Looking for North Koreans geht es um eine Offenbarung: Menschen, die Jéro Yun durch seine Eltern, Schulbücher und die südkoreanischen Medien als Feinde betrachten lernte, sind seinen Familienmitgliedern, Freunden und Nachbarn sehr ähnlich. NordkoreanerInnen sind nicht sehr anders als ihre “feindlichen Brüder” im Süden.