LOCKED DOWN
Liat Mer | Israel 2013 | 56 Min. | OmeU
Locked Down erlaubt einen seltenen Einblick in einen ansonsten unzugänglichen Ort: ein Frauengefängnis in Neve Tirza in Zentralisrael. Zwei Jahre lang begleitet die Kamera drei Frauen: eine Jüdin, eine Muslimin und eine Christin. Ethnische Diversität wird innerhalb dem durch Gitterstäbe begrenzten Lebensraum untersucht. Shwan ist das ‚good girl’ des Gefängnisses. Sie kann es kaum erwarten ihre Mutter wieder zu sehen, das Gefängnis zu verlassen und hofft aufgrund guten Benehmens früher entlassen zu werden. Nariman, deren Herz gebrochen wurden, führt eine Telefonbeziehung mit einem Gefangenen eines anderen Gefängnisses. Und Maria zieht ihr Kind im Gefängnis auf. Sie ist Mutter eines Sohnes, ohne dabei selbst eine Mutter zu haben, auf die sie zählen könnte.
Diese Frauen sind eingesperrt und sie sind ausgeschlossen von der Gesellschaft und von sich selbst – stark und doch verletzlich. Die Beziehung zwischen den Gefangenen und dem Personal ist eine Mischung von kollektivem Misstrauen und reifem Respekt. Das meist weibliche Personal im Gefängnis wird im Film als besorgt und in ihr Schicksal involviert dargestellt. Liat Mers Film reflektiert die Spannungen zwischen Verletzlichkeit und Unabhängigkeit. Locked Down schafft es nahe zu zeigen ohne invasiv zu sein, sowie das Leben der Frauen nicht zu verurteilen oder zu degradieren. Die Stärke der Frauen ist die Stärke des Films.