FROM HONEY TO ASHES
Lucas Bessire | USA, Paraguay 2008 | 47 Min. | OmeU
Im März 2004 flüchtete eine der letzten freiwillig in Isolation lebenden JägerInnen und SammlerInnen Gesellschaften aus den Wäldern im Norden Paraguays vor Bulldozern der FarmerInnen. Sie gründeten ein neues Dorf, gemeinsam mit ihren sesshafteren Verwandten. Dort wurden sie mit den Schwierigkeiten vertraut gemacht, wie man ein/e „Ayoreo IndianerIn“ wird und, was viel kritischer ist, wie man in einer schnelllebigen Welt überlebt.
Diese Dokumentation zeigt ein intimes Porträt einer gespaltenen Gemeinschaft vier Monate nach diesem historischen Ereignis und ihre Anstrengungen eine gemeinsame Zukunft aufzubauen in einem Kontext geprägt von Entwaldung, NGO Aktivitäten, AnthropologInnen und dem evangelischen Christentum. Der Film beschäftigt sich bewusst mit der Geschichte ethnographischer Repräsentationen und Erzählungen vom „ersten Kontakt“. Dabei verwendet das reflexive Video die Erzählung des Filmemachers, um die Erfahrungen und Verwirrungen durch den letzten Endes undurchsichtig bleibenden Prozess für die „neuen Leute“, für ihre Verwandten und für die AnthropologInnen zu reflektieren.
Dieser Film trägt zur visuellen Anthropologie des Tieflands Südamerikas bei, indem es kritischen Fragen zu Kontakt, Indigenisierung und den Methoden, die bestimmte engstirnige Ideen von der Moderne als einzige Option für indigene Menschen in Gran Chaco und darüber hinaus sehen, ein menschliches Gesicht gibt.