BILAL
Sourav Sarangi | Indien 2008 | 52 Min. | OmeU
Die Geschichte beginnt innerhalb eines ca. 2,5 mal 3 Meter großen aufgeteilten Raumes in Zentralkolkata. Fast nichts ist im Inneren zu erkennen. Tatsächlich brauchen die Eltern von Bilal kein Licht um etwas zu sehen, sie sind blind. Bilal ist nur drei Jahre alt und hat einen noch jüngeren Bruder. Beide können sehen. Also leben sie gemeinsam, wie in einem Spiel von Sehen und Nicht-Sehen. Obwohl noch in zartem Alter ist sich Bilal des physischen Handicaps seiner Eltern gänzlich bewusst. Er weiß, wie er mit ihnen durch Berührungen und Laute kommunizieren kann. Er ist nie unbeschäftigt – ob er seine Eltern durch den Verkehr führt oder seinen Bruder ärgert. Wann immer Bilal Unfug treibt, reagieren seine Eltern streng und er wechselt in die Welt draußen. Bilal probiert das Leben auf der Straße mit den Älteren – es ist hart. Aber er gibt nie auf. Sehr ungewöhnlich für unsere Zeit scheint die Erziehung und Fürsorge Bilals zu einer kollektiven Verantwortung aller Nachbarn geworden zu sein. Der Film erzählt die interessante Geschichte, während er den kleinen Buben für ein Jahr begleitet. Dabei werden seltene Momente von Liebe, Spass, Grausamkeit und Hoffnung … aus der Wunderwelt von Bilal eingefangen. Bilal gewann dern Golden Award für Langfilm beim Al Jazeera International Documentary Film Festival 2009.