WETTBEWERBE 2022
IDA – International Documentary Award
Kuration: Marie-Christine Hartig, Martin Lintner, Marieluise Röttger
Jury:
Karin Schiefer (Austrian Film Commission)
Arthur Summereder (Filmemacher, AT)
Anabel Rodríguez Ríos (Filmemacherin; Gewinnerin Austrian Documentary Award 2021)
Preisgeld: € 1.000.-
Preis gestiftet von: Central European University (CEU)
Gewinner
OSTROV – LOST ISLAND
Svetlana Rodina, Laurent Stoop | Schweiz, Russland 2021 | 93 Min.
Jurystatement: Svetlana Rodina und Laurent Stoop erfassen mit ihrem liebevollen und zugleich zurückhaltenden Blick das Beziehungsgeflecht einer Familie, eines Dorfes, einer Insel, die als universeller Kosmos einer postsowjetischen Lebens-Realität einstehen kann. Subtil und nuanciert erzählt OSTROV – LOST ISLAND etwas über die paradoxe Natur populistischer Wirkungsweisen und ahnt zu seinem Entstehungszeitpunkt noch nicht explizit sichtbare Entwicklungen voraus. Unter dem präzisen Einsatz seiner filmischen Mittel wird die Begegnung mit der verlorenen Insel im Kaspischen Meer zu einer Reflexion, wie sie nur das Kino herstellen kann. Der IDA-Preis für die ethnocineca 2022 geht an OSTROV – LOST ISLAND von Svetlana Rodina und Laurent Stoop.
Honorable Mention
LITTLE PALESTINE, DIARY OF A SIEGE
Abdallah Al-Khatib | Libanon, Frankreich, Katar 2021 | 89 Min.
Jurystatement: Eine Special Mention geht an LITTLE PALESTINE, DIARY OF A SIEGE von Abdallah Al-Khatib, der mit seiner Zeugenschaft aus den Trümmern von Vernichtung und Verzweiflung erschüttert, indem er die essentiellen Bedingungen des Dokumentarfilms gekonnt zum Einsatz bringt.
Nominierte Filme
LITTLE PALESTINE, DIARY OF A SIEGE
EVA – Excellence in Visual Anthropology Award
Kuration: Hannah Hauptmann, Katja Seidel
Jury:
Lara Bellon (Kulturschaffende, Produzentin, AT)
Hannes Bürkel (Freiburger Filmforum, DE)
Saada Elabed (Regard Bleu Festival, CH)
Preisgeld: € 1.000.-
Preis gestiftet von: Institut für Kultur- und Sozialanthropologie
Gewinner
PERPETUAL PERSON – PERSONA PERPETUA
Javier Bellido Valdivia | Peru 2021 | 104 Min.
Jurystatement: Auf empfindsame Weise schafft dieser Film einen komplexen inneren Zustand wortwörtlich zu beleuchten. Mit einer sorgsam gewählten Bildsprache versetzt er die Zuschauer*innen in den Zustand des geistigen Verfalls. Dabei macht er eine Realität erfahrbar, der wir im Alltag selten begegnen. Die Verschränkung von Form und Inhalt wird wunderbar vollzogen. In Schwarzweißen kontrastreichen Bildern lenkt der Filmemacher unseren Blick auf seine Großmutter, die unter Demenz leidet. Während ihre Erinnerungen fragmentieren, verdichten sich die Routinen ihres Alltags zu einer hypnotischen Seherfahrung. Javier Bellido Valdivia nähert sich dem geistigen Verfall seiner Großmutter auf gleichsam beobachtende wie sensorische Weise. Er verflechtet diese mit künstlerischen Mitteln zu einem poetischen Film über Zerfall, Pflege und Familie. Mit Freude verleihen wir den EVA Award an PERPETUAL PERSONvon Javier Bellido Valdivia. Herzlichen Glückwunsch!
Nominierte Filme
ADA – Austrian Documentary Award
Kuration: Marie-Christine Hartig, Martin Lintner, Katja Seidel
Jury:
Konstantinos Aivaliotis (Ethnofest – Athens Ethnographic Film Festival, GR)
Jan-Hendrik Müller (Filmwissenschaftler, Universität Wien)
Ulrike Davis-Sulikowski (Sozialanthropologin, Universität Wien)
Preisgeld: € 1.000.-
Preis gestiftet von: Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden
Gewinner
UNCOMFORTABLY COMFORTABLE
Maria Petschnig | Österreich, USA 2021 | 72 Min.
Jurystatement: Offen in der Form zeigt der Film ein nachdenkliches Porträt zwischen Nähe und Distanz, Verständnis und Missverständnis einer Filmemacherin und ihres Protagonisten. Die langsame Begegnung der beiden erzählt – neben der individuellen Biographie – eine Allegorie auf das zeitgenössische Amerika und seine aktuelle Verortung. Fragen von Macht und Hierarchie tauchen ebenso auf wie jene von Verwandtschaft, Mitschuld und Komplizenschaft, und durch eine sprunghafte Bild- und Tonmontage werden wir als Zuschauer*innen mit der Verstrickung ihrer unterschiedlichen Realitäten konfrontiert. Der ADA-Preis für die ethnocineca 2022 geht an UNCOMFORTABLY COMFORTABLEvon Maria Petschnig.
Nominierte Filme
ISA – International Shorts Award
Kuration: Rocío Burchard, Saskya Tschebann
PUBLIKUMSPREIS
Das Publikum stimmt bei den Vorführungen der Kurzfilmprogramme ISA I & ISA II über den Gewinnerfilm ab. Der Siegerfilm wird bei der Award Ceremony am 17. Mai wiederholt.
Preisgeld: € 500.-
Preis gestiftet von: Verwertungsgesellschaft für audio-visuelle Medien
Gewinner
IN FLOW OF WORDS
Eliane Esther Bots | Niederlande 2021 | 23 Min. | OmeU
Nominierte Filme
ESSA – Ethnocineca Student Shorts Award
Kuration: Nóra Soponyai, Simone Traunmüller
PUBLIKUMSPREIS
Das Publikum stimmt bei den Vorführungen der Kurzfilmprogramme ESSA I & ESSA II über den Gewinnerfilm ab. Der Siegerfilm wird bei der Award Ceremony am 17. Mai wiederholt.
Preisgeld: € 500.-
Preis gestiftet von: BAGRU/STV Europäische Ethnologie, Universität Wien
Gewinner
SEALAND
Paul Scholten, Conrad Winkler, Matthäus Wörle | Deutschland 2020 | 30 Min.
