Fokusprogramme 2019

FOKUSPROGRAMME 2019

Chances at Risk

Eine faire Chance auf ein gutes Leben. Nicht mehr und nicht weniger ist es, was die jungen ProtagonistInnen finden wollen – nicht immer im Sinne der Erwachsenen, gilt es doch sich gegen festgefahrene Ideen und starre Strukturen zu behaupten und eigene Wege der Emanzipation einzuschlagen – sei es durch Bildung, oder durch das Überwinden von Geschlechterzuschreibungen und kulturellen Grenzen.

Während Harry uns daran erinnert, dass längst nicht alle Menschen der sogenannten westlichen Welt Lesen und Schreiben können und soziale Schranken durch unser Bildungssystem gefördert werden (H is for Harry), erleben wir mit Ghorban, was es heisst, wenn mangelnder politischer Wille die Chance auf einen Neuanfang nach der Flucht verwehrt (Coeur de Pierre). In Before Father gets back und Snowy Roads werden wir auf ganz unterschiedliche Weise ZeugInnen, wie patriarchale Strukturen und traditionelle Geschlechterrollen jungen Mädchen auch im 21. Jahrhundert Gleichberechtigung verunmöglichen. In The next Guardian trifft in Bhutan jugendlicher Aufbruchsgeist auf alte Familientraditionen und wir entdecken verblüffende Gemeinsamkeiten mit unserem eigenen Heranwachsen.

Filme

BEFORE FATHER GETS BACK

BEFORE FATHER GETS BACK

Mari Gulbiani | Georgien, Frankreich, Deutschland 2018 | 77 Min. | OmeU
COEUR DE PIERRE

COEUR DE PIERRE

Claire Billet, Olivier Jobard | Frankreich 2018 | 89 Min. | OmeU
H IS FOR HARRY

H IS FOR HARRY

Ed Owles, Jaime Taylor | Großbritannien 2018 | 85 Min. | englOV
SNOWY ROADS

SNOWY ROADS

Hayedeh Moradi | Iran 2018 | 29 Min. | OmeU
THE NEXT GUARDIAN

THE NEXT GUARDIAN

Run Bhattarai, Dorottya Zurbó | Bhutan, Ungarn 2017 | 74 Min. | OmeU

Families at Risk

Was sind die Herausforderungen, die es zu überwinden gilt, wenn man sich mit der eigenen Familiengeschichte auseinandersetzt? Im Fokusprogramm Families at Risk sind Werke von FilmemacherInnen zu sehen, die ihrer eigenen Familiengeschichte filmisch nachgehen. Geschichten die oftmals eng verwoben sind mit globalen politischen Fragen und gesellschaftlichem Wandel.

Da wäre die Suche nach den Spuren der eigenen Großmutter in den historischen Wirren des japanisch-koreanischen Krieges (Yukiko), das Aufspüren der Rolle der eigenen Familie im ehemals kommunistischen bulgarischen Regime (I see red People) und das Infragestellen der Tochter-Vater Beziehung im Kontext katholische Missionierungsarbeit und Entwicklungshilfe in Nigeria (Rote Erde Weißer Schnee). In Mamacita und Dans l’Oeil du Chien folgen wir den Annäherungsversuchen der FilmemacherInnen an die Vergangenheit ihrer Großmütter, die die Familien und uns als Publikum der ganzen Palette an Emotionen aussetzen.

Filme

DANS L‘OEIL DU CHIEN – THE DOG’S EYE

DANS L‘OEIL DU CHIEN – THE DOG’S EYE

Laure Portier | Frankreich 2018 | 38 Min. | OmeU
I SEE RED PEOPLE

I SEE RED PEOPLE

Bojina Panayotova | Frankreich, Bulgarien 2018 | 83 Min. | OmeU
MAMACITA

MAMACITA

José Pablo Estrada Torrescano | Mexiko, Luxemburg, Deutschland 2018 | 75 Min. | OmeU
ROTE ERDE WEISSER SCHNEE

ROTE ERDE WEISSER SCHNEE

Christine Moderbacher | Nigeria, Österreich 2018 | 71 Min. | OmeU
YUKIKO

YUKIKO

Young Sun Noh | Südkorea, Frankreich 2018 | 70 Min. | OmeU

Filmmakers at Risk

Welches Risiko ist ein Film wert? In fünf Filmen treffen wir auf Grenzgänger, welche sich im wahrsten Sinne einem hohen persönlichen wie auch politischen Risiko ausgesetzt haben, um ihre Filme zu verwirklichen.

Wir finden uns wieder inmitten von Straßenschlachten in Kinshasa (Kinshasa Makambo) und gewalttätigen Protesten in Kaschmir (After Prayers) und erleben durch die Kamera den Bombenhagel auf Damaskus (Daraya – A Library under Bombs). Mit dem Oscar nominierten Film Of Fathers and Sons tauchen wir in das Leben einer radikal islamistischen Familie ein und in der Weltpremiere von Dialogue begleiten wir einen kurdischen Filmemacher und seine Mutter auf dem Weg mitten hinein in den syrischen Bürgerkrieg auf der Suche nach dem verschollenen Bruder und Sohn. Doch sind es nicht die bereits aus den Nachrichten bekannten Bilder dieser Konflikte, die uns staunend zurücklassen, sondern die zutiefst menschlichen Schicksale dahinter, denen wir dank dem hohen persönlichen Einsatz der FilmemacherInnen näher kommen.

Filme

AFTER PRAYERS

AFTER PRAYERS

Simone Mestroni | Indien, Italien 2018 | 61 Min. | OmeU
DARAYA – A LIBRARY UNDER BOMBS

DARAYA – A LIBRARY UNDER BOMBS

Delphine Minoui, Bruno Joucla | Syrien, Türkei, Frankreich 2018 | 64 Min. | OmeU
DIALOGUE

DIALOGUE

Selim Yıldız | Syrien, Türkei 2019 | 93 Min. | OmeU
KINSHASA MAKAMBO

KINSHASA MAKAMBO

Dieudo Hamadi | DR Kongo, Frankreich, Schweiz, Deutschland, Norwegen 2018 | 75 Min. | OmeU
OF FATHERS AND SONS

OF FATHERS AND SONS

Talal Derki | Syrien, Libanon, Deutschland 2017 | 98 Min. | OmeU

Futures at Risk

Koloniale Hegemonien sind noch lange nicht überwunden. Dies zeigt sich an den Schicksalen der durch äußere Umstände bedrohten indigenen Gemeinschaften auf der ganzen Welt. Sie sind immer noch die Unterdrückten und Entmachteten, die Vertriebenen und Entwurzelten. Doch sind sie keine passiven Opfer der Geschichtsschreibung, sondern vertreten mit ihrem Streben nach Selbstbestimmung und Kulturerhalt auch jene Werte, welche für die
Zukunft des Planeten an sich von so großer Bedeutung sind, wenn es um Fragen der Nachhaltigkeit, Ökologie, Ökonomie und kulturellen Identität geht.

Die Reise in diesen Filmen führt uns von Thailand (I am golden Karen) nach Borneo (Be’ Jam Be – The never ending Song) und Tahiti (Ma’Ohi Nui, In the Heart of the Ocean my Country lies) und über den Pazifik nach Kolumbien (Thinking Like A Mountain) und Ecuador (Spears form all Sides).

Filme

BE' JAM BE - THE NEVER ENDING SONG

BE‘ JAM BE – THE NEVER ENDING SONG

Caroline Parietti, Cyprien Ponson | Malaysia, Frankreich 2017 | 85 Min. | OmeU
I AM GOLDEN KAREN

I AM GOLDEN KAREN

Maui Druez, Preben Verledens | Thailand, Belgien 2018 | 83 Min. | OmeU
MA’ OHI NUI - IN THE HEART OF THE OCEAN MY COUNTRY LIES

MA’ OHI NUI – IN THE HEART OF THE OCEAN MY COUNTRY LIES

Annick Ghijzelings | Tahiti, Belgien 2018 | 113 Min. | OmeU
SPEARS FROM ALL SIDES

SPEARS FROM ALL SIDES

Christopher Walker | Ecuador, USA 2018 | 90 Min. | OmeU
THINKING LIKE A MOUNTAIN

THINKING LIKE A MOUNTAIN

Alexander Hick | Kolumbien 2018 | 91 Min. | OmeU

Progress at Risk

Populismus, Freiheit, Sicherheit und neue innergesellschaftliche Grenzziehungen. Wir widmen uns in diesem Fokusprogramm jenen „großen Themen der Weltgemeinschaft”, die uns fragen lassen, was „Fortschritt” politisch, ökologisch und menschlich bedeutet.

Brexitannia erzählt vielstimmig über die fatalen Auswirkungen kurzsichtiger populistischer Politik und vermeintlich einfacher Lösungen durch Abgrenzung. Ähnlich ergeht es uns, wenn wir den Menschen in Welch, West Virginia, in ihrem Alltag begegnen, die ihre politischen Hoffnungen als sogenannte Globalisierungsverlierer ganz in Trump setzen (The Time to go has come and gone). An die Wurzeln der europäischen Idee und ihrer konfliktträchtigen wie visionären Geschichte führt uns Remapping the Origins und wir entdecken in der Vergangenheit aktuelle Fragen des at risk befindlichen europäischen Ideals. Beautiful Things hält der westlichen Konsumgesellschaft, dem Turbokapitalismus und Wirtschaftswachstumswahn auf spielerische wie überraschende Weise den Spiegel vor und Taste of Cement bringt ein oftmals todgeschwiegenes Thema der modernen Welt ans Licht: die Entrechtung von MigrationsarbeiterInnen, die ein Leben in moderner Sklaverei im Dienste eines Wachstums um jeden Preis leben.

Filme

BEAUTIFUL THINGS

BEAUTIFUL THINGS

Giorgio Ferrero | Italien 2017 | 93 Min. | OmeU
BREXITANNIA

BREXITANNIA

Timothy George Kelly | Großbritannien, Russland 2017 | 80 Min. | OmeU
REMAPPING THE ORIGINS

REMAPPING THE ORIGINS

Johannes Gierlinger | Polen, Österreich 2018 | 45 Min. | OmeU
TASTE OF CEMENT

TASTE OF CEMENT

Ziad Kalthoum | Deutschland, Libanon, Syrien, Vereinigte Arabische Emirate, Qatar 2017 | 85 Min. | OmeU
THE TIME TO GO HAS COME AND GONE

THE TIME TO GO HAS COME AND GONE

Pascal Giese | USA, Deutschland 2018 | 38 Min. | OmeU