RAHMENPROGRAMM 2010
FOTOAUSSTELLUNG | Sarah-Maria Kölbl
Anthropology is my archive of lived actualities, found in all sorts of ethnographies about peoples who have lived very different sorts of lives from my own, today and in the past.(Arjun Appadurai 1996)
Wie das hier beschriebene „eye of the anthroplologist“ durch dessen Blick Aktualitäten betrachtet werden, repräsentiert die Wiener Fotografin Sarah-Maria Kölbl visuell diese Realitäten. Dabei bezieht sie sich auf den urbanen Raum Wiens und gibt den BetrachterInnen einen Einblick in die Vielfalt der Wiener Lebenswelten.
Um dies zu bewerkstelligen, entschloss sich Sarah-Maria Kölbl mit einer analogen Großformat-Kamera zu arbeiten. Damit wird eine Tiefe erreicht, die es den BetrachterInnen ermöglichen soll, eine Beziehung zu den dargestellten Personen aufzubauen. Gerade für die Anthropologie stellt sich hier die Frage der Subjekt-Objekt Beziehungen und der Entstehung dieser. Wie kann die Distanz zwischen Fotografin und Objekt überbrückt werden um eine möglichst intime ehrliche Atmosphäre herzustellen?
Sarah-Maria Kölbl versucht mithilfe des Mechanismus eines Fernauslösers eben genau diese Brücke zu überwinden, um uns ein möglichst holistisches Bild des Menschen zu zeigen, welches über die reine Kunst hinausgeht. Hier überschneidet sich die Kunst mit Fragestellungen der Kultur-und Sozialanthropologie wie zum Beispiel der Frage nach Repräsentation auf der visuellen als auch auf der theoretischen Ebene.