TURNING OUT AND TURNING UP: ETHNOGRAPHISCHER DOKUMENTARFILM AM SCHEIDEWEG
Dr. Christos Varvantakis
Goldsmiths, University of London
Donnerstag, 6.5.2021 | 19:00
Wie kommunizieren Sozialwissenschaftler*innen ihre Forschung einem breiten Publikum? Wie melden wir uns zu Wort in einer Zeit, in der sozialwissenschaftliche Erkenntnisse mehr denn je gebraucht werden, um unsere sozialen Welten und unseren Alltag sinnvoll zu gestalten, während gleichzeitig die Sozialwissenschaften unter Mittelkürzungen und zunehmender Geringschätzung innerhalb neoliberaler Gesellschaftsstrukturen leiden? Audiovisuelle und multimodale Forschungsarbeiten, die mit einem kollaborativen Ethos und aktivistischen Sensibilitäten arbeiten, sind in den letzten Jahren wieder aufgetaucht und helfen, sozialwissenschaftliches Wissen zu kommunizieren. Digitale Technologien, Online Infrastrukturen und Filmfestivals bieten wachsende Möglichkeiten für die Produktion und Verbreitung, werfen aber auch Fragen zu Themen wie Zugänglichkeit, Vielfalt und Machtungleichheiten auf. Als Forscher, Mitherausgeber einer Zeitschrift und Kurator eines Festivals befasse ich mich in dieser Keynote mit den aufgeworfenen Fragen und schlage Möglichkeiten vor, wie in den Räumen und Gemeinschaften der ethnographischen Filmproduktion und -verbreitung Sorgfalt (politics of care) praktiziert werden kann.
Dr. Christos Varvantakis ist Sozialanthropologe und arbeitet in Goldsmiths, University of London. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kindheit, Politik, urbane Kulturen und Archive, sowie visuelle und multimodale Forschungsmethoden in den Sozialwissenschaften. Er ist Programmchef des Athens Ethnographic Film Festival und Mitherausgeber der Zeitschrift entanglements: experiments in multimodal ethnography.
In englischer Sprache.