MESSAGES FROM PARADISE #1- EGYPT : AUSTRIA / ABOUT THE PERMANENT LONGING FOR ELSEWHERE
Daniela Swarowsky, Samuli Schielke | Österreich, Niederlande 2009 | 44 Min. | OmeU
Das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite, oder so ähnlich behauptet ein altbekanntes Sprichwort. In „Messages from Paradise #1“, dem ersten Teil einer Trilogie, wird diese Maxime am Beispiel eines jungen Ägypters auf einem Häuserdach am Land sichtbar gemacht. Sein Horizont wird bestimmt von rohen Ziegelhäusern, Heuhaufen und Satellitenschüsseln. Er sucht Rat bei Migranten im Ausland und bekommt eine Antwort aus den grünen Gärten im Schloss Schönbrunn in Wien, der ehemaligen Summerresidenz der Habsburger. Dort, neben den sorgfältig angelegten Blumenbeeten, identifiziert sich ein älterer ägyptischer Migrant mit der Sehnsucht des Jungen zu reisen, aber warnt auch davor, dass Europa nicht wirklich das ist, was Menschen sich darunter vorstellen.
In „Messages from Paradise“ sprechen vier junge ägyptische Männer, die alle in demselben Dorf im Nildelta geboren und aufgewachsen, über ihre Träume nach Europa auszuwandern. Es wird angenommen, dass man in Europa Freiheit, finanziellen Gewinn und Selbstverwirklichung erlangt. Einige von ihnen sind pragmatische Planer, andere philosophische Träumer, alle streben danach den Frustrationen, die dem Leben in Ägypten inhärent zu sein scheinen, zu entkommen. Jeder glaubt, dass die Reise nach Europa ihm helfen würde ein besseres Leben zu führen.
Die Kamera bringt uns dann zur anderen Seite des Zauns, wo wir neun Ägypter treffen, die in Österreich leben und ihre persönlichen Migrationserfahrungen miteinander austauschen. Einige ließen sich in Wien nieder, andere wollen ihre Ziele erreichen und dann weiterziehen. Es handelt sich um einen Studenten, einen Taxifahrer, einen ehemaligen Boxer, einen Tänzer und Koch, einen Rosenhändler, einen Fliesenmaler und einen Intellektuellen, der darauf besteht Deutsch zu sprechen. Diese Migranten erzählen von ihrer Motivation ins Ausland zu gehen, beschreiben die Vor- und Nachteile des Lebens in Europa und teilen die Nostalgie für ihr Heimatland. Durch das Erzählen ihrer Migrationsgeschiche wird deutlich, dass das reale Leben in Europa komplexer und nuancierter ist, als sie sich erträumt hatten. Wenige haben einen Weg gefunden, sich niederzulassen, ohne gespalten zu sein: die alten Träume beiseitelassen und neue und unerwartete Träume finden.